Projektbeschreibung „ErasmusPlus“

ErasmusPlus

„Dokumentation von Schlüsselkompetenzen in der gymnasialen Oberstufe“

 

Projektlaufzeit

2023-2025

 

Kooperationspartner

Lernwerft – Club of Rome Schule Kiel

Kochs Skole Aarhus (DK)

 

Assoziationspartner

Agentur für Arbeit Kiel

Institut für Sozialwissenschaftliche Bildung, Leuphana Universität Lüneburg

 

Ansprechpartner

Prof. Dr. Alexander Lorch

 

Zielsetzung

Die Grundannahme des Projektes ist, dass SuS der Lernwerft während der drei umfangreichen, wissenschaftspropädeutischen Projekte, die im Rahmen der Profilseminare in der gymnasialen Oberstufe durchgeführt werden, Schlüsselkompetenzen (auch auf informellem Weg) erlangen, die durch die bloße Vergabe einer Zeugnisnote nicht abgebildet und unzureichend gewürdigt werden. Ziel des Projektes ist es daher, geeignete Instrumente zu entwickeln, um erworbene Zukunftskompetenzen zu identifizieren, zu dokumentieren und zu zertifizieren.

Durchführung & Methodik

Als Perspektive auf Schlüsselkompetenzen dienen die international diskutierten und von einem breiten Konsens getragenen Inner Development Goals (IDGs):

Inner Development Goal

Abbildung: Inner Development Goals (Quelle: https://drive.google.com/file/d/1yBawF8WFSE-nhljJy7hqmjtlkIWNbwGS/view

Um in der Kürze der Projektlaufzeit einen Fokus zu setzen, wurde die Untersuchung zunächst nur auf ausgewählte Kompetenzdimensionen der IDGs als Rahmen beschränkt.

Das Projekt kann als Baustein im Rahmen eines Design-Based Research verstanden werden. Um die Kompetenzen zu identifizieren und zu dokumentieren, wird in Anlehnung an die „Europäischen Leitlinien zur Validierung nicht for-malen und informellen Lernens“ ein iteratives Verfahren angewendet. Dazu sollen Selbstreflexionen der SuS, Einschätzungen der betreuenden Lehrkräfte sowie Reflexionsgespräche mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet werden.

Einbindung der Partner

Die Partnerschule in Dänemark verfügt über Erfahrungen in der Dokumentation und Zertifizierung informellen Ler-nens und stand zunächst als beratender Partner zur Verfügung. Im zweiten Projektjahr wurden die bis dahin erarbei-teten Konzepte zur Zertifizierung von Schlüsselkompetenzen auch dort erprobt.

Die Agentur für Arbeit Kiel begleitete das Projekt beratend. Als Sparringspartner und potenzieller „Abnehmer“ der zu entwickelnden Zertifikate bietet sie einen „Realitäts-Check“, um sicherzustellen, dass mit den entwickelten Zertifi-katen verlässliche und für den Arbeitsmarkt verwertbare Aussagen verbunden sind.

Ergebnisse

Zur Identifikation und Dokumentation der Kompetenzen wurde ein Kompetenzraster entwickelt und erprobt. Das Raster soll einen Vorher-Nachher-Abgleich ermöglichen und die SuS zur Selbstreflexion anregen. Darüber hinaus dient es als Grundlage für Peer-Feedbacks sowie für Reflexionsgespräche mit den Lehrkräften.
LINKS RASTER (vorher & nachher)

Weiterhin wurde ein Leitfaden für Lehrkräfte entwickelt, der die projektbegleitenden Lehrkräfte dabei unterstützen soll, Kompetenzen zu identifizieren und mit den SuS zu reflektieren:
LINK LEITFADEN

Als Ergebnis des Projekts wurde angestrebt, den SuS mit dem Abiturzeugnis ein zusätzliches Zertifikat bzw. Portfolio zu überreichen, das Kurzbeschreibungen der drei durchgeführten Projekte sowie eine Dokumentation der erworbe-nen Kompetenzen enthält. Das Zertifikat soll möglichst an den DQR anschlussfähig sein.
LINK ZERTIFIKAT

Ausblick

Das Vorhaben stellt ein Pilotprojekt dar, um erste Erkenntnisse in der Arbeit mit Zukunftskompetenzen zu gewinnen. Im Rahmen von Folgeprojekten sollen an den beteiligten Schulen sowie an weiteren, noch zu akquirierenden Partnerschulen a) die Zertifikate um weitere Kompetenzdimensionen der IDGs erweitert werden, b) Curricula entwickelt und überarbeitet werden, um sicherzustellen, dass die Schlüsselkompetenzen auch angemessen vermittelt werden und c) Fortbildungen entwickelt werden, um Lehrkräfte zu Projektbegleiter*innen auszubilden.

Publikationen

Im Rahmen des Projekts sind wissenschaftliche Publikationen erarbeitet worden, die in Kürze veröffentlicht werden:

Hantke, H. / Lorch, A.: Inner Development Goals zur Erreichung der Sustainable Development Goals – Self-Assessments als Reflexionsanlass in transformativen Lernprozessen, Beitrag für den Sammelband Klimawandel und Bildung – Interdisziplinäre Grundlagen und didaktische Impulse, Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit, Universität Bre-men. (im Erscheinen 2025)

Hantke, H. / Lorch, A.: Responsiv-transformative Weltbeziehungen – Resonanz als Anspruch einer nachhaltigkeits-bezogenen Bildung, in: Beljan J. et al. (Hrsg.): Handbuch Resonanz, Springer VS Verlag. (im Erscheinen 2025)

Vorträge

Das Projektvorhaben sowie die -ergebnisse wurden zu verschiedenen Anlässen vorgestellt und diskutiert:

  • Responsiv-transformative Weltbeziehungen – Resonanz als Anspruch einer nachhaltigkeitsbezogenen Bildung, Vortrag im Rahmen der Auftakttagung der DGfE-Arbeitsgemeinschaft Nachhaltigkeit bzw. Nicht-Nachhaltigkeit und planetare Zukünfte zum Thema „Erziehungswissenschaft und Nachhaltigkeit – Widerstände bearbeiten. Zukünfte gestalten.“ an der Universität zu Köln. (2025)
  • Impulsvortrag und Leitung des Workshops „Zukunftskompetenzen und transformative Bildung“ im Rahmen der Tagung „Stiftungen im Bildungssystem: Mehr bewirken durch Innovation und Transfer“, Arbeitskreis Bildung des Bundesverbands Deutscher Stiftungen in Stuttgart. (2025)
  • Transformative Bildung & Zukunftskompetenzen, Vortrag im Rahmen des Schulentwicklungstags an der Gemein-schaftsschule Nortorf. (2025)
  • Zukunftskompetenzen in der Schule am Beispiel der Inner Development Goals, Vortrag und Workshopleitung im Rahmen des Kreisschüler*innen-Parlaments der Stadt Kiel. (2024)
  • Förderung von Inner Development Goals zur Erreichung der Sustainable Development Goals als Ziel transformativer Wirtschaftsdidaktik im Kontext nachhaltiger Entwicklung, Vortrag auf der 7. Jahrestagung der Gesellschaft für sozio-ökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW) an der Universität zu Köln. (2024)